Der Zehentstadel in Train

Das Areal der ehemaligen Schlossbrauerei wurde durch die Gemeinde Train erworben mit dem langfristigen Ziel einen neuen Ortsmittelpunkt zu schaffen. Den ersten Baustein stellt die Instandsetzung des Zehentstadels dar.

Der zum Wasserschloss in Train gehörende Zehentstadel wurde vermutlich zu Beginn des 17. Jahrhunderts im Zuge des Schlossumbaus errichtet und erfuhr im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche An- und Umbauten. Ein der größten Einschnitte erfuhr das Bauwerk um 1830, als der Stadel zur Brauerei umgebaut wurde, wobei spätestens mit der Erweiterung des Sudhauses 1954 sämtliche Bauspuren des Ursprungsgebäudes verschwunden zu sein schienen. Die Brauerei war bis in die 80er Jahre des 20. Jahrhunderts in Betrieb und lag danach brach.

Bauherr des Zehentstadels ist die Verwaltungsgemeinschaft Siegenburg, Gemeinde Train, vertreten durch ihren 1. Bürgermeister, Herrn Gerhard Zeitler.

Der Zehentstadel soll die Funktion eines kommunalen Mehrzweckbaus übernehmen. Er soll unter anderem als Raum für Vereinsaktivitäten und Feste örtlicher Gruppen und Verbände dienen. Hierfür wurden unterschiedlich nutzbare Räume geschaffen, z. T. mit Bühnen, Aufenthaltsräumen für Spielgruppen, Küche, etc.
Zusätzlich nimmt das Gebäude die Gemeindekanzlei auf und ist Anlaufstelle für Bürgerbelange. Außerdem sind Ausstellungsräume zur Ortsgeschichte vorhanden und dient so als Informationsstelle für Touristen.

In umfangreicher Archivarbeit wurde der Urzustand des Zehentstadels anhand von Katasterplänen und Stichen rekonstruiert. Im Bauwerk befindliches, historisches Mauerwerk und Gebäudeteile wurde unterfangen und gesichert, alte Fenster- und Türöffnungen wurden wieder freigestellt.

Im Hinblick auf die historische Erscheinung und auf die energetischen Anforderungen wurde die bauzeitliche Gebäudegeometrie mit monolithischem Mauerwerk wieder hergestellt.

Geschossdecken und die Decken über dem Festsaal wurden nach den Anforderungen der Statik und des Brandschutzes in Stahlbeton ausgeführt.

Der Sichtdachstuhl erfüllt in puncto Wärmedurchgang die EnEV 2009.

Das gesamte Gebäude wurde barrierefrei und mit einem Personenaufzug konzipiert.

Die Baumaßnahmen wurde im Juli 2005 begonnen und wurde im November 2010 abgeschlossen.

Beteiligte: