Der Neubau des Pfarr- und Jugendheims in Train

Am Kirchweihsonntag, den 16.10.2011 wurde das neue Pfarr- und Jugendheim der Kirchengemeinde St. Michael in Train eingeweiht. Aufgrund einer Überschreitung der zulässigen Formaldehyd-Belastung war das bestehende Pfarrhaus nicht weiter nutzbar gewesen. Das Gebäude wurde abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt.

Vom Gebäudebestand wurde der Keller erhalten und in den Neubau einbezogen. Eine Integration der nicht-schadstoff-belasteten Gebäudeteile Zwischenbau und Bibliothek erwies sich als nicht wirtschaftlich. Die Gebäude wurden fachgerecht rückgebaut und die schadstoffbelasteten Bauteile vorschriftsgemäß entsorgt.

Der eingeschossige Neubau gliedert sich in drei Gebäudeteile: Saal (Mauerwerksaußenmaße ca. 11,50 x 11,50 m), Zwischenbau (ca. 6,30 x 8,00 m) und Westbau (ca. 11,24 x 15,24 m). Über den Haupteingang auf der Nordseite des Zwischenbaus gelangt man in das Foyer. Im Zwischenbau sind zusätzlich die Küche und das rollstuhlgerechte WC untergebracht. Der Saal im Osten mit ca. 110 m² Nutzfläche überdeckt das bestehende, in Stahlbeton errichtete Kellergeschoss, das seine Erschließung über eine Stahlbetontreppe von außen behält. Der Westbau enthält die beiden Gruppenräume (ca. 29 m² und 36 m²), das Sekretariat und die WC-Anlagen für Damen und Herren.

Der bestehende Keller ist mit einer Bodenplatte flachgegründet. Der neue Zwischenbau und Westbau erhielten ebenfalls Bodenplatten und zusätzliche Streifenfundamente bzw. Frostschürzen. Der bestehende Keller ist aus Stahlbeton hergestellt. Neue nichttragende Kellertrennwände wurden in Ziegelmauerwerk eingefügt. Die Außenwände im Erdgeschoss sind in Ziegelmauerwerk in einer Dicke von 49 cm, die Innenwände von 24 bzw. 11,5 cm ausgeführt. Ein Stahlbeton-Ringbalken umfasst den Saal und den Zwischenbau, der Westbau wird über eine Stahlbetondecke ausgesteift. Die Installationswände wurden in Trockenbau ausgeführt.

Da der Saalneubau über den bestehenden Keller im Norden und Süden je ca. 70 cm auskragt, wurde über der Bestandsdecke eine zusätzliche Stahlbetonplatte aufgebaut. Die neue Decke ist fugenlos als Bodenplatte von Zwischen- und Westbau weitergeführt. Über dem Westbau wurde eine Stahlbetonflachdecke als oberer Abschluss eingebaut. Die Decken wurden verputzt, die Unterseite der Dachkonstruktion des Zwischenbaus wurde in Trockenbau verkleidet. Der Saal erhielt eine Flachdecke in die die Beleuchtung integriert ist. Die Dachflächenfenster können elektrisch geöffnet und verdunkelt werden.

Das Dach über dem Pfarrsaal ist als Stahlbeton-Zeltdach (Neigung 20°) ohne Überstand konstruiert, alle übrigen Dächer als zimmermannsmäßig abgebundene Pfettendachstühle mit einem breiten Dachüberstand von ca. 1,30 m. Der Zwischenbau erhielt ein Satteldach (Neigung 15°) der Westbau ein Walmdach (Neigung 15°). Die Dachdeckung wurde in einer Doppelstehfalzdeckung mit Edelstahl ausgeführt. Beim Saal liegt die Dachrinne hinter einer Überschussmauer, der Übergang zu den Fallrohren wurde mit Rinnenkesseln ausgeführt.

Die Fenster und Fenstertüren sind mit dem Standard-IV68-Profil ausgeführt, mit einem schwellenlosen Übergang ins Freie. Das Foyer erhielt nach Norden eine verglaste Front. Der Saal kann mit innenliegenden Rollos verdunkelt werden, die übrigen Räume erhalten ihre Verschattung durch den großen Dachüberstand. Die Innentüren wurden als Holztüren mit Umfassungszarge, holzsichtig, ausgeführt.

Alle Gebäudeteile erhielten einen glatten Außenputz mit weißem Anstrich in Silikatfarbe. Die Innenwände wurden glatt verputzt, der Sall erhieit einen Akustikputz aus Zellulose. WCs und Küche sind mit  Wand- und Bodenfliesen ausgestattet. Als Bodenbelag wird im Saal Industriestäbchenparkett verwendet. Die Gruppenräume und das Sekretariat sind mit Linoleum mit Holzsockelleisten ausgestattet. Im Flur und im Foyer wurden Kunststeinplatten verlegt.

Die Beheizung des Gebäudes erfolgt mittels Gastherme, die Technik- und Anschlussräume sind im Keller. Alle Räume im Erdgeschoß haben eine Fußbodenheizung. Die WCs erhielten eine Lüftung, alle Sanitärinstallationen erfolgten als Vorwand-Installationen.

Die Baumaßnahmen dauerten ca. ein Jahr.

Beteiligte:

  • Bauherr: Katholische Kirchenstiftung St. Michael Train
  • Maßnahmenträger: Bischöfliches Ordinariat Regensburg
  • Nutzer: Katholische Kirchenstiftung St. Michael, Train
  • Objektplanung: Büro Bergmann GmbH
  • Tragwerksplanung: Büro Bergmann GmbH
  • SiGe-Planung: Büro Bergmann GmbH
  • Außenanlagen: Eigenleistung

Das Büro Bergmann führte folgende Leistungen aus:

  • Geodätisches Aufmaß des Bestands
  • Objektplanung
  • Tragwerksplanung