Die Instandsetzung der Burgruine Tachenstein

Hoch über der Stadt Riedenburg und dem Altmühltal gelegen laden die imposanten Reste der ehemaligen Spornburg wieder zu einem Besuch ein. Nachdem sich Teile des Mauerwerks gelockert hatten, war die Verkehrssicherheit nicht mehr gegeben, das Burgareal wurde daraufhin im Frühjahr 2014 gegen unbefugtes Betreten gesperrt. Um den erforderlichen Instandsetzungsbedarf zur Wiederherstellung der Verkehrssicherheit zu ermitteln, wurden statisch-konstruktive Untersuchungen erforderlich. Das Büro Bergmann wurde mit diesen Untersuchungen beauftragt.

Im Frühjahr 2019 konnte die Finanzierung der Instandsetzungsmaßnahmen gesichert werden. Mit Hilfe des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege, der Stadt Riedenburg, dem Bezirk Niederbayern, der Bayerischen Landesstiftung und der entscheidenden tatkräftigen Hilfe des Besitzers konnten bis in den Herbst hinein die Mauerkronen gesichert und überarbeitet, Risse und Fehlstellen im Mauerwerk geschlossen sowie ausgebrochen Wandpartien instandgesetzt werden.

Wir danken dem Bauherrn, allen Fördergebern und ausführenden Firmen für den reibungslosen Ablauf bei dieser nicht ganz alltäglichen Bauaufgabe!

Die Burgruine Tachenstein befindet sich nordwestlich über der Stadt Riedenburg in steiler Lage auf einem Felssporn des Jägerbergs. Die Burg wird künstlich von einem in den Fels getriebenen Halsgraben vom restlichen Bergmassiv abgetrennt. Die Anlage stammt wohl aus dem 13. Jahrhundert. Im 15. Jahrhundert wurde vermutlich ein Torzwinger in den Bering integriert. Bereits im 16. Jahrhundert wird die Burg als ruinös beschrieben.

Von der ursprünglichen Burg sind der Bergfried, große Teile der Ringmauer sowie Mauerreste im Burghof und des Torzwingers erhalten. Die Anlage umfasst eine Grundfläche von ungefähr 0,1 ha.

Die Bauwerke dürften auf dem anstehenden Felsen errichtet worden sein.

Der im Grundriss mit einer Seitenlänge von ca. 7,4 m nahezu quadratische Bergfried ist zum Burghof hin noch 15,5 m hoch. Die Turmwände sind 2,4 m dick und nach außen im Wesentlichen aus großformatigen Kalkstein-Buckelquadern unter Verwendung von Kalkmörtel, als sog. Staufisches Mauerwerk, errichtet worden. Lediglich die westliche Außenwand besteht hauptsächlich aus kleinteiligem Bruchsteinmauerwerk. Auf der Südseite des Turms, also zum Burghof hin, befindet sich knapp 7 m über dem Gelände ein hochliegender, rundbogiger Eingang. In die Mauerwerksfugen waren unterhalb des Eingangs, wohl als Kletterhilfen, Eisenstangen eingetrieben worden. Knapp 2 m unter dem Eingang mündet eine Entwässerungsrinne.

Im Norden schließt an den Bergfried die Ringmauer (Bering) an. Nach Osten hat die Mauer eine Stärke von 80 cm. Dieser Mauerabschnitt reicht über eine Länge von ca. 15 m bis an einen Felsen. Ab dort ist das Burggelände mit einem Geländer eingefriedet. Aus dem Aufmaß kann abgeschätzt werden, dass die östliche Ringmauer eine Höhe von bis zu 5 m aufweist. Die Ringmauer besteht hier aus kleinteiligen Kalkstein-Bruchsteinen.

Westlich vom Turm ist die Ringmauer mit einer Stärke um die 1,5 m abgewinkelt bis zum Zugang der Burganlage schildmauerartig verstärkt. Der noch vorhandene Wandrest ist am Turmanschluss bis zu 7 m hoch und treppt zum Zugang hin auf eine Höhe von 3 m ab. Bis in eine Höhe von 4 m ist die Ringmauer hier aus Buckelquadern aufgebaut. Die unteren Steinlagen dürften im Verband mit dem Turm gemauert worden sein. Darüber schließt die Ringmauer stumpf an den Bergfried an.

Südlich des Zugangs setzt sich die Ringmauer als Hangmauer aus Buckelquadermauerwerk fort. Die Wandstärke konnte hier aufgrund der geländebündigen Überschüttung der Mauer nicht ermittelt werden. Nach knapp 8 m knickt die Wand nach Südosten ab und endet nach weiteren 15 m. Die Mauerwerksgüte wechselt 4 m südöstlich vom Knick in kleinteiliges Bruchsteinmauerwerk. Im weiteren Verlauf wird die Ringmauer von einer ca. 90 cm breiten Öffnung mit Segmentbogensturz durchbrochen. Dieser Abschnitt der Ringmauer erreicht eine Höhe von ca. 4 m.

Im Süden der Burganlage sind weitere Teile der Ringmauer erhalten. Die hier 90 cm mächtige Mauer aus Quadermauerwerk knickt im Süden erneut bis zu einer Felsspitze nach Nordosten ab. Auf die Ringmauer wurde hier nachträglich ein Wohngebäude errichtet. Diese Erhöhung zeichnet sich als Bauwerksfuge im Mauerwerk ab. Ausgemauerte Fenster zeugen von der früheren Nutzung. Hier sind noch hölzerne Stürze vorhanden. Das Gebäude ist in großen Teilen abgängig. Der verbliebene Wandstumpf besitzt eine Gesamthöhe von ca. 10 m. Oberhalb des Geländes ist das inhomogene Bruchstein-Mauerwerk großflächig verputzt. Die Mauerkrone mit zinnenartigen Vertiefungen besteht am östlichen Abschluss aus Ziegelmauerwerk. Nach Westen hin ist dieser Ruinenabschnitt nicht zugänglich.

An der südöstlichen Spitze befindet sich zwischen zwei Felsen ein gemauerter, rundbogiger Durchlass.

Südlich des Bergfrieds ist ein ca. 9 m langer, abgewinkelter Wandstumpf erhalten. Die bis zu 1,1 m dicke Mauer ist bis zu 2,5 m hoch. Wiederkehrende Öffnungen in der Südwestseite der Wand deuten auf eine ehemalige Deckenbalkenlage hin. Die Mauerkrone ist an den Wandenden abgetreppt.

Desweiteren sind außerhalb der Ringmauer, speziell im Südosten, weitere Mauerreste im Berghang erkennbar.