Das Wasserschloss in Schambach

Das Wasserschloss in Schambach steht zum Großteil auf einer geschädigten hölzernen Gründung. Durch die anhaltenden Setzungen zeigte das aufgehende Mauerwerk, insbesondere das der Arkaden, starke Deformationen und Risse. Große Teile der Dachwerke waren durch eindringende Feuchte und nachfolgenden Pilzbefall geschädigt.

Das Wasserschloss im Osten von Straubing wurde im 15. / 16. Jh. auf den Grundmauern einer mittelalterlichen Befestigungsanlage mit Bergfried und Wehrmauer errichtet.

Das Schloss ist ein hoher dreigeschossiger Bau mit steilem Satteldach und Treppengiebeln. An zwei Ecken der Nordfassade befinden sich polygonale Türme. Ein dritter Turm, an der Ostfassade, wurde im Zuge des österreichischen Erbfolgekrieges zerstört. Zum Innenhof hin sind der Südfassade in allen drei Geschossen Arkaden vorgesetzt. Im Süd-Osten schließt ein zweigeschossiger Torbau den Innenhof ab.
Das Schloss ist in Privatbesitz.

Das Schloss steht zum Großteil auf einer geschädigten hölzernen Gründung. Durch die anhaltenden Setzungen zeigte das aufgehende Mauerwerk, insbesondere das der Arkaden, starke Deformationen, verbunden mit einem ausgeprägtem Rissbild. Durch die Bewegungen im aufgehenden Mauerwerk hatten sich auch die Decken und Gewölbe verformt. Große Teile der Dachwerke waren durch eindringende Feuchte und nachfolgenden Pilzbefall geschädigt.
Putze und Fassungen waren insbesondere im Erdgeschoss durch aufsteigende Feuchte erheblich geschädigt. Das Gebäude wurde nur temporär genutzt. Die Haustechnik war vollständig veraltet.

Das Büro Bergmann wurde mit den Planungsleistungen zur Instandsetzung und Modernisierung des Schlosses beauftragt. Ziel war die Instandsetzung des Baudenkmals zur ganzjährigen Wohnnutzung. Teile des Gebäudes sollen auch für gelegentliche öffentliche Veranstaltung nutzbar sein.

Die Baumaßnahmen haben im April 2005 begonnen und wurden im November 2009 beendet.

Das Bauwerk wird künftig sowohl privat zu Wohnzwecken als auch öffentlich für Veranstaltungen genutzt. Hierfür wurde das Denkmal instandgesetzt und, wo nötig, neue Einbauten passend zum Bestand hinzugefügt:

  • Konservierung / Sicherung historischer Oberflächen
  • Verbessern der Wasserführung, Abdichtung Sockel
  • Restaurierung / Ergänzung Fenster und Türen
  • Überarbeiten / Erneuern Fußbodenaufbauten
  • Restaurierung Natursteinbauteile (Säulen, Wappen, etc.)
  • Restaurierung / Neubau Treppen (Beläge)
  • Überarbeiten / Erneuern Verblechungen in Kupfer
  • Neugestaltung der Räume (Farb- und Lichtkonzepte)
  • Neugestaltung Innenhof und Außenanlagen
  • Erneuerung der gesamten Haustechnik (Heizung, Elektro, Lüftung
    und Sanitär)

Vor dem Ausbau war eine umfangreiche statisch-konstruktive Instandsetzung mit Nachgründung notwendig, um die Standsicherheit des Gebäudes zu gewährleisten:

Dach

  • Reparatur / Ergänzung Konstruktionshölzer
  • Umlastung Dachwerk / Entlasten Stützenreihe Arkaden
  • Erneuern Dacheindeckung
  • Einbau Diagonalschalung und Fachwerkträger

Decken, Gewölbe und aufgehendes Mauerwerk

  • Reparatur / Erneuerung Decken
  • Öffnen / Verdämmen / Verfüllen Risse
  • Reparatur schadhaftes Mauerwerk
  • Einbau Spannanker und Nadeln

Gründung

  • Nachgründung Hauptgebäude mittels Kleinbohrpfählen
    und Stahlbetonstreichbalken
  • Nachgründung Torbau mit HDI-Körpern

Beteiligte:

  • Bauherr: privat
  • Objektplanung: Büro Bergmann GmbH
  • Tragwerksplanung: Büro Bergmann GmbH
  • SiGe-Planung: Büro Bergmann GmbH
  • Beratung Putz: Büro Dr. Ettl & Dr. Schuh, München
  • Beratung Fenster: Herr Mayer, Waging
  • Baugrundgutachten: LGA Nürnberg, Herr Knappe
  • Elektroplanung: Büro Silberbauer, Freising
  • Planung Heizung/Sanitär: Büro Hofer & Hölzl, Fürstenfeldbruck
  • Denkmalpflege: Landesamt für Denkmalpflege,  Herr Hermann
  • Verformungsgerechtes Aufmaß: Herr Poost, Regensburg
  • Archäologie: Herr Mayr, München

Das Büro Bergmann führte folgende Leistungen aus:

  • Gutachten zur Standsicherheit
  • Objektplanung
  • Tragwerksplanung
  •  Koordination des Sicherheits- und Gesundheitsschutzes auf der Baustelle

Im Jahr 2012 wurde die Denkmalschutzmedaille des Freistaats Bayern an Helmut Freiherr von Oefele verliehen, dessen Einsatz zur Erhaltung von Schloss Schambach gewürdigt wurde: “Mit seinem Einsatz für das Anwesen hat Helmut Freiherr von Oefele die reiche historische Substanz seines Schlosses und damit einen der bedeutendsten Adelssitze im Gäuboden gesichert.” | (Broschüre BLfD, Seite 18)