Das Kriegerdenkmal an der Spitalkirche in Pfaffenhofen a. d. Ilm

Das Kriegerdenkmal an der Pfaffenhofener Spitalkirche zeigt sich, rechtzeitig zu Allerheiligen und dem Volkstrauertag in neuem und zugleich altem Erscheinungsbild.

1960 wurde das vom Pfaffenhofener Künstler Michael Paul Weingartner gestaltete Denkmal eingeweiht. Als Arkardenumgang an die Süd- und Südwestseite der Kirche angelehnt, gegliedert mit massiven Pfeilern und Segmentbögen und im Fassadenton der Kirche gefasst, fügt es sich wie selbstververständlich an die Spitalkirche an. Auf den Steintafeln wird der Kriegsteilnehmer und Gefallenen der Franzosenkriege, des deutsch- französischen Krieges (1870/ 71), sowie beider Weltkriege gedacht. Neben den Soldaten sind auf den Tafeln auch die Namen von Zivilpersonen zu finden.

An der eigentlichen Außenwand der Kirche schuf Weingartner in insgesamt vier Mosaikbildern die Verbindung zwischen den Leiden Christi angesichts der Schrecken des Krieges über die Mithilfe der Heiligen Martin, Georg, Sebastian und Barbara zu Christus, dem Auferstandenen als Erlöser von aller Not. Der Weg zwischen Leid und Auferstehung spiegelt sich auch in der Stufenanlage des Umgangs wieder.

Zwischen den Mosaiken, die im Wesentlichen aus Kunststeinen, farbigen Glasmosaiksteinen, Glasstücken und zum Teil glasierte Scherben bestehen, wurden die Gedenktafeln aus Kalkstein angebracht. Die des 1. Weltkriegs wurden von der Erinnerungsstätte, die sich bis dahin im Erdgeschoss des Rathauses befunden hatte, umgesetzt. Für die Gefallenen des 2. Weltkriegs fertigte der Steinmetz Gary aus Pfaffenhofen die Tafeln an.

Leider gingen die Jahre nicht ohne Spuren an der Gedenkstätte vorbei. Der Bodenbelag aus frostempfindlichen Kalksteinplatten zeigte viele Schäden und Ausflickungen. Fußboden und Wände waren durchfeuchtet und durch Salze partiell zerstört. Die Inschriftentafeln waren kaum noch zu lesen. Die Mosaike litten unter starker Verschmutzung, einzelne Steinchen fehlten bereits. Insbesondere in den Abendstunden lud der schlecht ausgeleuchtete Umgang zu Vandalismus ein.

Nun wurde das Material des Bodenbelags durch den frostbeständigen Marchinger Kalk ersetzt und auf einen neuen Unterbau gesetzt, Putze und Anstrich wurden erneuert. Die Stufe zwischen den Eingangstüren wurde durch eine Rampe ersetzt, sodass der Zugang zur Kirche nun auch barrierefrei möglich ist. Die Mosaikoberflächen wurden mit Mikrodampf gereinigt, lockere Teile wiederversetzt, Hohlstellen hinterspritzt und Fehlstellen mit eingefärbtem Mörtel ausgebessert. Durch moderne Leuchtmittel wurde die Ausleuchtung des Arkadengangs verbessert.

All diese Maßnahmen bilden den Rahmen für das Eigentliche des Denkmals: die Tafeln mit den nun wieder lesbaren Namen der Gefallenen und die restaurierten Mosaike in ihrer wieder leuchtenden Kraft, die uns zum Innehalten, zur Erinnerung und auch zur Hoffnung aufrufen.